Glocken in Asien
Asien ist das Ursprungsgebiet der Glocke. Schon um 1200 v. Chr. finden sich hier
erste Belege für Glockengüsse. Bis in die Gegenwart blieb man bei der Form der
Bienenkorbglocke (vgl. den Abschnitt "Akustik") und entwickelte diese zu mehreren
völlig eigenständigen Formen. Die chinesische antike Zhong-Glocke beispielsweise unterscheidet sich nicht nur in ihrer
äußeren Form von ihren europäischen Schwestern (spitz-elliptisch), sie ist auch durch diese Form in der Lage,
zwei unterschiedliche Töne hervorzubringen (je Breitseite einen). Auf ihre Oberfläche wurden Noppen aufgesetzt, die
vermutlich der Feinstimmung dienten.
Asiatische Glocken verfügen allerdings generell nicht über ein so fein ausgewogenes
Obertonspektrum wie europäische Glocken.
Die asiatischen Glocken entwickelten sich teilweise zu gewaltiger Größe. So ist die Kölner Petersglocke zwar die größte
freischwingende Glocke der Welt, nicht jedoch die größte Glocke überhaupt Sie ist noch nicht einmal die größte Glocke in
gotischer Rippe! Das ist der Zar Kolkol, über den unter "Größe" kurz berichtet wurde und der gleichzeitig die größte Glocke überhaupt ist.
Die größte intakte Glocke befindet
sich, in der Mingun-Pagode (Myanmar), wo sie 1808 gegossen wurde. Sie hat, wie in Asien beinahe alle Glocken, die Bienenkorbform. Weitere
monumentale Glocken befinden sich in anderen asiatischen Tempeln. Sie sind (wie in Asien ohnehin üblich) starr aufgehängt und von außen mit einem Baumstamm
angeschlagen. Nach der eingangs vorgestellten Definition wären
es also keine Glocken im engeren Sinne, sondern eigentlich Gongs!
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